9. Idafehn-Kanal
Dass früher einmal ein breiter, Ebbe und Flut führender Fehnkanal mit weißen Klappbrücken das Ortsbild von Idafehn prägte, ist heute nicht mehr zu erkennen. Der sogenannte „Westkanal“, der sich auf etwa einer Länge von 8 km von der Leda bei Ubbehausen bis an die Gemarkungsgrenze von Ramsloh erstreckte, wurde bereits 1953/54 zugeschüttet. Heute verläuft auf dem ehemaligen Kanalbett eine Kreisstraße.
Schon 1840 hatte das zuständige Amt Friesoythe die Anlage eines Kanals nahe der ostfriesischen Landesgrenze geplant, um die brach liegenden Moorflächen zu erschließen und einen bequemen Wasserweg für den Transport des im Saterland gestochenen Torfes zu ermöglichen.
Der Kanalbau kam aber nicht zustande, denn die Einwohner Strücklingens befürchteten, sich durch die entstehenden Kosten allzu sehr zu verschulden. Außerdem wollten Sie keine fremden und mittellosen Kolonisten in ihrer Nähe dulden.
Als der junge Großherzog Nikolaus Friedrich Peter von Oldenburg 1853 die Regierung antrat, wurde das Kanalbauprojekt erneut in Angriff genommen. 1862 legte das Amt Friesoythe der Großherzoglichen Regierung einen Bericht über die bisherigen Bemühungen vor und bat darum, dass der Staat eingreife, um die Erschließung des Saterländer Moores voran zu treiben. Dies ist dann nicht ohne Wirkung geblieben, denn bereits 1862 wurde das Moor vermes¬sen. Nachdem schließlich alle Gutachten vorlagen, wurde der Auftrag genehmigt. Darüber hinaus wurde ein Startkapital von 1000 Reichsthalern zur Verfügung gestellt.
Es wurden Arbeiter angeworben, die zunächst den Torf und dann den Kanal graben sollten.
Auf eine Ausschreibung hin fanden sich am 22. April 1864 Interessenten in Ubbehausen ein, wobei es sich größtenteils um ostfriesische Kolonisten aus Holterfehn und Rinzeldorf sowie um einige Interessierte aus dem Saterland handelte. Die Strecke wurde begangen und zugleich abschnittsweise ausverdungen.
Bereits am 13. November 1864 konnte der erste Teilabschnitt des Kanals von der Oldenburger Regierung abgenommen werden.
Zu Beginn des Jahres 1866 wurde schließlich der letzte Damm durchstoßen und somit der sogenannte „Westkanal” mit der Leda verbunden. Erst danach wurden die Kolonate verkauft, damit der Torf abgebaut und die bis dahin unwirtlichen Flächen in Kulturland verwandelt werden konnten.
Da der „Westkanal” nicht bedeicht war, konnte die auflaufende Flut das Gebiet im Frühjahr und Herbst immer wieder überfluten. Dies war ein gewünschter Nebeneffekt, denn auf diese Art und Weise wurden die Moorböden aufgeschlickt und damit gleichzeitig gedüngt.