6. Hochmoor

6. Hochmoor

 

 

Der weitaus größte Teil der Gemeindefläche Ostrhauderfehns war am Ausgang des 17. Jahrhunderts noch von ausgedehnten Hochmooren bedeckt. Ihre Entstehung verdankten diese Moore vor allem dem einzigartigen Wachstumsverhalten der anspruchslosen Torfmoose.
Vor etwa 7000 Jahren begannen die Hochmoore bei günstigen klimatischen Verhältnissen auf den eiszeitlichen Geestböden oder auf verlandeten Seen zu wachsen. Voraussetzung für das Moorwachstum waren Standorte, an denen im überwiegenden Teil des Jahres ein Wasserüberschuss vorhanden war. Dadurch konnten die abgestorbenen Pflanzenteile nicht vollständig zersetzt werden. Es bildete sich Torf, wobei die Pflanzenreste sich nicht nur ansammelten, sondern auch chemisch umwandelten.

 

 

Das Wachstum eines Hochmoores betrug pro Jahr etwas einen Millimeter, so dass im Verlauf der Jahrtausende mehrere Meter hohe Torfschichten heranwuchsen. In den Moorgebieten südlich von Ostrhauderfehn hat man noch am Beginn des letzten Jahrhunderts Mächtigkeiten von 7 bis 11 Metern gemessen.
Im unteren Teil der Moorschichten liegt der Schwarztorf. Er ist dunkel gefärbt und von breiiger Konsistenz. Der Zersetzungsgrad der moorbildenen Pflanzen ist soweit fortgeschritten, dass Strukturen nicht mehr erkennbar sind. Der Schwarztorf hat als Brennmaterial eine hohe Heizkraft.
Die oben liegende Weißtorfschicht ist von wesentlich hellerer Färbung. Die Vertorfung ist nicht abgeschlossen. Pflanzenstrukturen von Torfmoosen und Heidekraut sind erhalten und oft noch gut erkennbar. Die Heizkraft des Weißtorfes ist gering. Er wird deshalb vorwiegend als Streumaterial und zur Bodenverbesserung genutzt.