13. Kein Deich – kein Land – kein Leben
„De neet will dieken, de mutt wieken ” sagt ein altes friesisches Sprichwort. Die in den Niederungen der Küstenflüsse Leda und Jümme lebenden Menschen wissen aus leidvoller Erfahrung, dass dieses alte Wort auch heute noch gilt. Jahrhundertelang hatten sie die drückende Last einer schweren Wasserhypothek zu tragen. Jahr für Jahr wurde das Land bei Sturmfluten von den aus der nahen Nordsee ins Land drängenden Wassermassen überflutet. Oft waren einzelne Höfe in den Hammrichen monatelang von der Außenwelt abgeschnitten. Erst mit dem Bau des Leda-Sperrwerkes bei Leer und der anschließenden Melioration im Leda-Jümme-Gebiet bekam man das Wasser in den Griff. An den Tideflüssen schützen Hochwasserdeiche die teilweise unter dem Meeresspiegel liegenden Ländereien in den Flussniederungen vor der drohenden Überflutung. Doch die Schutzwälle gegen das Wasser müssen ständig unterhalten und immer wieder den sich ständig steigenden Wasserständen angepasst werden. Dabei nutzen die Deich- und Wasserbauer die bei vielen Sturmfluten gewonnen Erfahrungen. Die Zeichnung verdeutlicht das neue Profil, das die Leda-Deiche oberhalb der Potshauser Brücke in den vergangenen Jahren erhalten haben. Mit langen, flachen Böschungen, die den andrängenden Wassermassen wenig Angriffsfläche bieten und somit schwere Schäden am Deichkörper weitgehend verhindern.