1. Wendebecken
Wer heute vor oder nach einer erlebnisreichen „Moorerlebnisrouten-Tour“ auf dem Dampfschiff Rast macht und bei einer Kaffeepause vom Oberdeck den Blick rundum schweifen lässt, kann sich sicherlich nicht ausmalen, wie es hier früher einmal ausgesehen hat. Ist es doch kaum vorstellbar, dass dort, wo jetzt die Autos über die belebte Kreuzung brausen, noch vor einem halben Jahrhundert Schiffe mit braunen Segeln gemächlich ihre Bahnen zogen. Drei Fehnkanäle trafen hier aufeinander: Das Untenende, die 1. Südwieke und die 1. Ostwieke. Letztere ist gegen Mitte der 1980er Jahre zugeschüttet worden. Auf dem Kanalbett verläuft jetzt die Bundesstraße.
Zwei große Zugbrücken überspannten an diesem wichtigen Kreuzungspunkt die Kanäle. Hier gab es die Möglichkeit, einzukaufen oder in einem Gasthof einzukehren, während nur einen Steinwurf davon entfernt auf der Helling einer kleinen Schiffswerft (Helgen) hölzerne Spitzmutten und rundbauchige Tjalken gebaut und repariert und in der benachbarten Schmiede Beschläge für die Schiffe und Torfgräbergeräte für die Kolonisten gefertigt wurden.
Das alles ist längst Vergangenheit. Nur manchmal, wenn neben den Sportbooten im Wendebecken eine aufwendig restaurierte Tjalk festmacht, weht noch ein Hauch von Nostalgie über diesen auch heute noch so beschaulichen Ostrhauderfehner „Zentralpunkt“ und erinnert an längst vergangene Zeiten.