Das Moor als Schatzkammer
Das Hochmoor liefert nicht nur Brennmaterial und Rohstoffe für Gartenbauprodukte. Vielfach erweist es sich als Schatzkammer. Denn das Moor besitzt die hervorragende Eigenschaft zu konservieren. Wie viele Funde beweisen, bleiben Menschen- und Tierkörper, ganze Bohlenwege und Bäume, aber auch Waffen und Schmuckgegenstände aus Bronze, Silber und Gold über Jahrtausende erhalten und geben kundigen Moorarchäologen Aufschluss über die Umwelt und die Lebensweise der Menschen in früheren Zeiten. So ist auch der erste Nachweis einer menschlichen Besiedlung in Ostrhauderfehn einem Moorfund zu verdanken, als um 1880 beim Torfgraben auf einer Landstelle an der Kirchstraße in sechs Fuß Tiefe ein brauner Lederbeutel ans Tageslicht kam. In dem unscheinbaren, aber völlig erhaltenen Beutel befanden sich zahlreiche Bronzegegenstände, die um 1700 v. Chr. vermutlich einem Toten als Weihgabe mit in sein mooriges Grab gegeben wurden. Neben einem Bronzemesser und einer Lanzenspitze enthielt er zwei bronzene Armreifen, Ringe, Spangen und verschiedene andere Schmuckstücke. Die rund 3500 Jahre alten Fundstücke wurden vom Finder dem Ostfriesischen Landesmuseum in Emden übergeben, wo sie aufbewahrt und gezeigt werden.