11. Holterfehn-Kanal
Nahezu 20 Fehne wurden zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert in den ostfriesischen Moorgebieten gegründet. Eines der letzten in dieser Reihe war das Holterfehn. Während die Initiative zur Anlage der nach holländischen Vorbild konzipierten Fehne zunächst von weitsichtigen Kaufleuten und privaten Geldgebern ausging, ist das Holterfehn eine staatliche Gründung. Als Gründungsjahr gilt 1829.
Voraussetzungen für die damals von Beamten des Königreiches Hannover geplante „Colonie mit schiffbaren Canälen“ war die Erstellung eines gradlinig vom Hauptfehnkanal abzweigenden und in Ost-West-Richtung verlaufenden Stammkanals, des heutigen Holterfehn-Kanals. Von diesem Kanal sollten zwei Nebenkanäle in Nord-Süd-Richtung sowie zwei von Osten nach Westen verlaufende Nebenkanäle abzweigen.
Durch die direkte Anbindung an den Hauptfehnkanal war das gesamte Kanalsystem der neuen Fehnkolonie dem Einfluss der Gezeiten ausgesetzt. Das hatte zwar erhebliche Nachteile für die Schifffahrt, ermöglichte es aber andererseits den Kolonisten, in den Wintermonaten ihre abgetorften Moorflächen zu überfluten.
Die einst schiffbaren Kanäle und Wieken in Holterfehn sind im Laufe der letzten 40 Jahre stark eingeengt worden und erfüllen nur noch Entwässerungsfunktionen. Ein Siel und Schöpfwerk verhindert außerdem das Eindringen von Ebbe und Flut.